An den Musiker wird in den kommenden Tagen mit einer erstaunlich großen Zahl an Events erinnert.
Es ist natürlich ziemlich billig, eine Geschichte zu Falcos 20. Todestag mit einem einschlägigen Zitat aus einem seiner Lieder zu beginnen: „Muss ich denn sterben, um zu leben?“, zum Beispiel („Out of the dark?“).
Billig, aber irgendwie dann doch auch naheliegend. Zumindest, wenn man sich ansieht, mit wie vielen Veranstaltungen der Todestag des Musikers – Falco starb am 6. Februar 1998 bei einem Autounfall in der Dominikanischen Republik – begangen wird. Da wären etwa Falco-Clubbings und Gedenkkonzerte (natürlich auch, aber nicht nur, im legendären U4). Eine pünktlich vor dem Todestag erscheinende DVD jenes Tribute-Konzerts vom Donauinselfest 2017, bei dem sich einige Künstler im Falco-Stil ausprobierten. Eine Kranzniederlegung an Falcos Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof mit einer Segnung durch Dompfarrer Toni Faber, der danach im Stephansdom einen Gedenkgottesdienst für den Wiener Musiker lesen wird.
Ein Requiem für Falco also (wer hätte das gedacht?), bei dem seine Lieder „im barocken Kirchenstil“ interpretiert werden, und zwar von Schülern im Rahmen eines Talentwettbewerbs. Falco ist also 20 Jahre nach seinem Tod (wieder) omnipräsent – dafür sollen auch Journalisten sorgen, die in dieser Woche zu einer gleich zweitägigen Presse-Reise geladen werden. Programmpunkte sind unter anderem ein Ausflug zu Falcos Villa in Gars am Kamp, Gigs ehemaliger Weggefährten (im U4, eh klar), aber auch ein Besuch im Wien-Museum, das sich derzeit „sechs Jahrzehnten Wiener Popgeschichte“ widmet, um Falco also auch nicht herumkommt und sich gleich einen seiner Songs als Ausstellungsnamen geborgt hat: „Ganz Wien“.
Und auch „Falco – das Musical“, das im Vorjahr seine Premiere gefeiert hat, wird zum 20. Todestag von Hans Hölzel wieder auf Tournee gehen, der deutsche Schauspieler Alexander Kerbst, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat, schlüpft erneut in die Titelrolle.
Dass Falco 20 Jahre nach seinem Tod so viel Aufmerksamkeit bekommt und auch kommerziell noch immer zieht (die ersten 100 Falco-Musical-Vorstellungen waren fast zur Gänze ausverkauft), erklärt sich Falco-Darsteller Kerbst, der schon vor Jahren auf seine Ähnlichkeit mit Falco angesprochen wurde, so: „Er ist einfach einer der großen Söhne Österreichs, der international etwas gerissen hat.“ Und Falco sei musikalisch „seiner Zeit voraus gewesen. Er hat nie irgendwas nachgemacht, er hat Neues erfunden.“ Vor allem aber: „Die Figur Falco war ein präpotentes Arschloch, das über allen stand und sich nichts hat bietenlassen. Das wäre im Showgeschäft heute nicht mehr möglich, das fasziniert die Leute immer noch.“
Was aber würde Falco wohl zur Musical-Version seines Lebens sagen? Kerbst: „Sein Manager Horst Bork hat neulich gesagt, dass er glaubt, dass Falco das Musical gefallen hätte, einfach, weil er eine eitle Sau war.“ Immerhin: Ausverkaufte Hallen, in denen „sich alles um ihn dreht: Ich glaube, da wäre er schon ein Fan gewesen.“