Artikel: Viele Falco-Fans beim Ehrengrab

Viele Falco-Fans beim Ehrengrab

Vor 20 Jahren ist Falco tödlich verunglückt. An den Popstar erinnern in seiner Geburtsstadt weiter viele Spuren. Am Zentralfriedhof waren am Dienstag viele Fans aus dem In- und Ausland an Falcos Ehrengrab.

„Ich finde es unglaublich schade, dass ich erst 1999 geboren bin. Ich bin ein unglaublicher Fan vom Falco – und ich denk mir jedes Mal, dass ich in der falschen Zeit geboren bin, weil ich würde echt alles tun, um den einmal live zu sehen“, sagte Falco-Fan Mathea am Dienstag gegenüber „Wien heute“. Sie rauchte im Gedenken an Falco eine Zigarette: „Weil der Falco ein Raucher war, damit er was zum Rauchen hat, wo immer er grad ist.“

Besucher aus Deutschland

Die Musik hat die Jugend vieler Fans geprägt. „Obwohl er mittlerweile das 20. Jahr nicht mehr hier ist, ist er in meinem Herzen“, sagte Falco-Fan Maximilian, „Falco ist mein größtes Idol, ich komme seit sieben Jahren jedes Jahr am Todestag her.“

Auch aus Deutschland sind Fans angereist, Gerhard Müller kommt „schon seit einigen Jahren ziemlich regelmäßig“: „Mindestens einmal im Jahr, manchmal auch zwei Mal. Er war schon ein besonderer Künstler, der auch für die heutige Zeit brandaktuelle Texte hatte.“
Sandra und Dörte sagten, dass sie „schon immer“ Falco-Fans gewesen sind: „Wir haben uns immer gewünscht, hier mal zu gucken und der 20. Todestag ist jetzt der Anlass. Ich höre noch immer seine Musik. Teilweise ist es unwirklich, dass das schon 20 Jahre ist.“

Auch Falcos langjähriger Begleiter Conny De Beauclair war beim Ehrengrab: „Er würde fragen, warum seid ihr nicht zu meinen Lebzeiten mehr auf mich und meine Musik gestanden. Aber es würde ihm sicher gefallen, zum Beispiel auch das Requiem im Stephansdom, das war einzigartig, auch dass Jugendliche seine Musik singen.“ Bereits am Freitag ist beim Ehrengrab ein Kranz niedergelegt worden, im Stephansdom ist mit einem Requiem an den Popstar erinnert worden – mehr dazu in Gedenken zum Falco-Todestag.

Erinnerungen im U4

In Wien gibt es noch viele Spuren, die an einen der erfolgreichsten Musiker der Stadt erinnern. In Meidling erinnert man sich vor allem im U4 an den langjährigen Stammgast Falco. Conny De Beauclair, auch heute noch gelegentlich Türsteher der Disco, sagte gegenüber Radio Wien, dass Falco im U4 „ganz normal sein konnte“: „Es war für die Gäste viel zu cool, den Falco anzusprechen.“ Stammgast war Falco in Meidling auch im Cafe Reimann.


 

 


Hans Hölzel ist in der Ziegelofengasse in Wien-Margareten aufgewachsen. Seine Mutter führte ein Lebensmittelgeschäft, bis in die 1990er Jahre war auf dem Haus der Schriftzug „Inhaberin Maria Hölzel“ zu lesen. Jetzt erinnert eine Gedenktafel im Hauseingang an Falco. Im Wirtshaus „Zum Fassl“ ist eine Falco-Gedenkecke eingerichtet worden, an seinem ehemaligen Stammplatz.

Ebenfalls in Margareten erinnert die Falcostiege an Falco. Die Stiege wurde im Jahr 2003 nach ihm benannt, sie liegt im Bereich des Naschmarkt-Flohmarkts. Die Falcogasse befindet sich in der Rennbahnsiedlung in der Donaustadt, dort hat Hölzel mit seiner Mutter kurze Zeit gewohnt.

Leben als Gratwanderung

Falcos kurzes Leben war eine Gratwanderung zwischen „Sein und Sterben“, meinte sein Gitarrist Peter Vieweger. Im Gespräch mit Radio Wien erzählte Vieweger auch über das komplizierte Verhältnis zwischen Hölzel und dessen Mutter – mehr dazu in „Falcos Leben war eine offene Wunde“.

Das Verhältnis zu seiner Geburtsstadt sollte Falcos musikalische Karriere prägen. Dass Falco 1980 in „Ganz Wien“ die Hauptstadt und ihr Drogenproblem zum Thema („Man sieht ganz Wien, is so herrlich hin, hin, hin“) machte, sollte sich als programmatische Ansage entpuppen – mehr dazu in Falco und sein Wien-Schmäh

Quelle: ORF.AT

(Fotocredits: ORF, Conny de Beauclair)