FALCO-Convention | 17.3.18 | Orpheum
Zugegeben, die Dichte der FALCO-Events war heuer rekordverdächtig hoch. Zum 20. Todestag hat man ihn hochleben lassen wie noch nie. Und es war alles dabei: Konzerte, Parties, Feste, Ausstellungen, Diskussionen, Dokumentationen, Lesungen, Heiliges und Unheiliges.
Aufgrund der Dichte der Events ist diese eine spezielle Produktion heuer zeitlich ins Abseits gerückt. Zurecht, denn die FALCO-Convention ist die unumstrittene Diva unter den Falco-Events: Außergewöhnlich, extravagant und einmalig. Zwar längst kein Geheimtipp mehr, aber Prädikat: Extraklasse.
Für diesen einzigen Abend lädt Martin Böhm seit Jahren besondere Gäste, die gemeinsam mit der von ihm ins Leben gerufenen “Falcoband” sowie mit Mitgliedern seiner Original-Band (Bernhard Rabitsch, Bertl Pistracher, Peter Paul Skrepek, Othmar Klein) ein spezielles Programm erarbeiten, das das bekannte Repertoire in zum Teil neuen Arrangements zu Gehör bringt. Das sagt sich so einfach, ist es aber nicht. Wir hören Songs, die uns zutiefst vertraut sind und doch hören wie sie anders, neu, ungewohnt, anspruchsvoll, funkig, jazzig, virtuos mit vollen Bläsersätzen (u.a. mit Harry Sokal) oder elaborierten Gitarrensoli.
Dahinter steckt so viel Vorarbeit, so viel musikalisches Know-How wie auch persönliches Engagement, dass einer wie mir das Herz weh tut, weil es so eine falconische Kostbarkeit nur ein einziges Mal zu erleben gibt.
Ich weiß nicht, wie viel Stunden Vorarbeit der FALCO-Convention jedes Jahr vorangehen, ich sehe, höre und spüre nur mit jeder Faser, dass in diesen knappen 3 Stunden eine Mega-Ladung Energie downgeloadet wird, die weit über diesen Abend hinaus nachwirkt. Im Zentrum des Ensembles der Mastermind, Frontman und längjährige Kapitän der Convention: Martin Böhm. Wenn man ihn nach Jahren auf der Bühne agieren, singen, performen, schmähführen wie auch durchaus Kritisches kommentieren hört, dann weiß man, was fehlt, wenn die Convention einmal nicht stattfindet. Dann weiß man auch, dass es keine Zufälle gibt, denn in der Rolle als Convention-Anchorman ist der Martin sowas von am richtigen Platz.
Und dass ER himself dabei mit voller Seele mitschwingt, ist in der Natur der Sache. Es ist seine highgeile Vibration, die auch bis in die letzte Reihe rüberkommt und daran erinnert, dass der Hans HIMSELF sowas von lebendig ist.
An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass ER selbst der stimmlich grandiosen wie ebenso in ihrer ekstatischen Performance beeindruckenden Bella Wagner mittlerweile einen konkurrenzlosen Top-Platz als FALCO-Interpretin eingeräumt hat. Diese Frau ist es. Ja! (Hat sich das schon herumgesprochen?)
Es gibt niemanden nach IHM, der die Emotionen seiner Songs so hingebungsvoll zelebriert wie sie. Zum Niederknien. Ob Baby Blue, Brillantin Brutal oder die Römer. Sie hat nicht nur das spezielle Timbre, die Bella ist soo wunderbar drin in SEINER Schwingung, dass man ihr eine goldene RayBan überreichen möchte. (ER hätte es getan. I’m sure)
Mit den Römern zelebriert also Bella Wagner das Hochamt des Abends, übrigens sensationell ministriert von Peter Paul Skrepek an der Gitarre. “Tanzen anders”. Und wie!
Alleine diese Performance veranlasst mich zum frommen Wunsch an das Christkind, von dieser “Convention” bitte so schnell wie möglich eine DVD zu zaubern. Zum einen als Beweis für alle, die nicht dabei waren: sie sollen mitbekommen, dass die FALCO-Songs auch jenseits vom U4 eine so heiße wie auch unauslöschliche Hitze erzeugen. Und zum anderen als Andenken für all jene, die an diesem Abend dabei waren und so wie die Schreiberin der Zeilen dem Suchtpotenzial des Meisters erlegen sind frei nach dem Motto: WIR WOLLEN MEHR!
Applaus von oben, von unten, von links und von rechts:
Es lebe die Convention!
always connected
Amadea S. Linzer, Wien