Falco, der Poet – anlässlich des 60. Geburtstages am 19. Februar 2017
Er ist das fehlende Bindeglied zwischen Pop und Avantgarde, zwischen Schlager und Sprachexperiment, zwischen Dialekt und Weltsprache. – Der Film spürt dem Sprachkünstler Falco nach. Mehr als zwölf Jahre nach seinem Tod, im Jahr 2011, entdeckt die Literaturszene Falco auch als Poeten. Besonders Kühne vergleichen ihn mit Walther von der Vogelweide, Robert Musil, Ernst Jandl oder Heinrich Heine.
Hofrats- und Gaunerslang, Manhattan-Schönbrunnlerisch und die Geste als sprachliches Material – Falco gilt als Erneuerer und Verknüpfer von Elementen der Poesie. Er war das ‚missing link‘ zwischen Pop und Avantgarde, zwischen Schlager und Sprachexperiment, zwischen lokalem Slang und Esperanto.
Christian Ide Hintze, Leiter der Wiener Schule für Dichtung, in der auch Falco eine Literaturklasse unterrichtete, sagt: „Falco ist mehr als Literatur – er ist ein Sprachkünstler, der auch seine Bewegungen beim Vortrag als Teil seines Werkes verstanden hat.“
Mittlerweile beschäftigen sich immer öfter Sprachwissenschaftler mit den Texten des 1998 tödlich verunglückten Hans Hölzel alias Falco. Und siehe da: Seine Vorbilder H.C. Artmann, Ernst Jandl und Wolfgang Bauer haben Spuren hinterlassen. Der Sprachkünstler Falco spielte mit deutscher und englischer Sprache, setzte Text auch in Körperbewegung um. Rudi Dolezal zeigt mit seinem Film „Falco, der Poet“, wie zentral die Sprache im Leben des Musikers ist: