Rudi Dolezal ist jetzt Professor. Dem Purkersdorfer Filmemacher wurde am Mittwoch, 11. Dezember 2019, im Palais Niederösterreich der Titel „Professor“ für seine Verdienste für Österreich als kultureller Botschafter im Ausland verliehen.
„Ich nehme den Titel für meine verstorbene Mutter an, damit erfülle ich ihr einen großen Wunsch“, so Rudi Dolezal.
Seine Mama hatte sich nämlich beschwert, dass Dolezal nur noch eine Prüfung zur Dissertation fehlte, er aber seinen Doktortitel quasi weggeschmissen hat. „Ich wurde damals sogar angerufen und mir wurde mitgeteilt, dass alle Prüfungen ablaufen würden, wenn ich jetzt nicht wieder mein Studium aufnehme. Kontaktiert hat mich damals übrigens der spätere Bundeskanzler Alfred Gusenbauer. Aber ich konnte zu der Zeit nicht – ich habe gerade einen Film über David Bowie gedreht“, so Dolezal.
Zu seiner Mama hat er damals gesagt, dass er in seinem Business ohnehin keinen Titel brauche. „Mick Jagger engagiert mich nicht, nur weil ich einen Doktortitel habe“, sagte er. Aber jetzt könne seine Mama auf ihrer Wolke sitzen und stolz auf ihn sein.
Zusammengearbeitet hat Dolezal nicht nur mit Mick Jagger, sondern auch mit Queen und Whitney Houston, sowie kürzlich Peter Maffay, um nur einige zu nennen. Außerdem hat er wohl eines der bekanntesten Musikvideos weltweit geschaffen – „Rock me Amadeus“ von FALCO. Ausgezeichnet wurde er schon mit zahlreichen Preisen wie Grammys, Echos, Romys und MTV-Awards. Meilensteine in seiner Karriere waren beispielsweise die ORF-Sendungen „Ohne Maulkorb“ und „X-Large“.
Worauf er auch sehr stolz ist, sind seine Söhne. „Wenn sie sagen ‚Papa, ich hab‘ dich lieb‘, dann ist das wichtiger als jeder Preis“, so Dolezal. Seine Kinder nahmen übrigens auch an der Verleihung teil, ebenso wie Hans Mahr, langjähriger Wegbegleiter FALCOs und Joesi Prokopetz, der die Laudatio gehalten hat. Für die musikalische Umrahmung sorgten Christina Kosik und die Gang Band, anschließend ging es in ein Wiener Innenstadt-Lokal zum Feiern.
Hans Mahr & Rudi Dolezal
Dolezal selbst freut sich über den Titel. Hin und wieder Anerkennung aus dem Heimatland zu bekommen, tue gut. Auch wenn ihm dazu gleich das Billy Wilder Zitat einfällt: „Im Alter kann man sich gegen zwei Dinge nicht wehren: Hämorrhoiden und Auszeichnungen.“ Als einer der ersten Gratulanten stellte sich übrigens der Pressbaumer Frank Hoffmann – selbst auch ein Professor – mit folgender Nachricht ein: „Beides probiert – Titel sind besser.“ Für bestimmte Stellen und Ämter sei der Titel sicher kein Nachteil, schmunzelt Rudi Dolezal. „In meinen Arbeiten werde ich den Titel nicht führen, aber dort, wo es nötig ist, schon“, meint der Filmemacher.
„Niemand anderer verkörpert die Popkultur besser als Rudi Dolezal“, betonte Sekitonschef Jürgen Meindl in seiner Rede. Joesi Prokopetz in seiner Laudatio: „Ich gratuliere dir neidlos zum Titel, weil ich diesen Titel schon selbst acht Jahre habe“. Schauspielerin Konstanze Breitebner trug einige Gratulationen von Brian May von Queen über Peter Maffay bis zum Bürgermeister von Miami vor. Bewegt von den Worten zeigte sich der neue Professor, der seinen Titel seinen beiden Söhnen Benjamin und Ruby widmete.
Bei der Verleihung mit dabei waren weiters Toni Polster, Christian Kolonovits, Eva Maria Marold und Brigitte Zierhofer. Zum ersten Mal präsentierte Dolezal übrigens auch seine Partnerin: NÖN-Style-Expertin Martina Reuter.
Dolezal hat künftig vor, mehr Zeit in Amerika zu verbringen, und will mehr Bücher schreiben. Außerdem steht noch ein großer Punkt auf seiner Liste: der Dokumentarfilm-Oscar. „Damit würde ich meiner Mutter den zweiten großen Wunsch erfüllen.“
Von Birgit Kindler / NÖN. Erstellt am 12. Dezember 2019 (19:20)
Quellen:
NÖN – „Purkersdorfer Rudi Dolezal wird Professor“
NÖN – „Rudi Dolezal ist jetzt Rockprofessor“