Nur 40 Jahre wurde Falco alt, einer der wenigen Weltstars aus Österreich. „Rock me Amadeus“ war genauso exzessiv wie sein Lebensstil. Der viel zu frühe Tod machte ihn endgültig zur Legende. Eine Legende, die noch immer Zugkraft besitzt, wie das Theatermuseum Hannover nun mit einer aktuellen Ausstellung zeigen will. Ab Mitte Oktober kann man dort in „Falco, in Gars am Kamp“ einen Blick ins Privatleben des Sängers werfen, der 1957 als Hans Hölzel zur Welt kam.
Gars war der Rückzugsort des Falken und seiner von ihm vergötterten Mutter Maria. Eine Villa kaufte Falco dort, als ihm die Besuche bei Willi Dungl im Gesundheitszentrum zu teuer und zu engstirnig wurden. Er renovierte das Haus komplett und baute ein Tonstudio ein, in dem er seinen letzten Hit „Out of the Dark“ aufnahm. In Gars konnte er „der Hansi“ sein und die Kunstfigur beiseite lassen. Seit seinem Tod in der Dominikanischen Republik wurde das Haus in dem Zustand belassen, wie es Falco verlassen hatte.
Dass nun hunderte Gegenstände in Hannover gezeigt werden, ist löblich. Dass Falcos Villa noch immer nicht öffentlich zugänglich ist, hingegen schade. Sicherlich hätte nicht nur das Publikum in Hannover Interesse an der Schau.
Vielleicht eine gute Gelegenheit, sich Gedanken über eine Nachnutzung ganz im Zeichen der Gedenkarbeit an den Künstler zu machen.
20 Jahre sind eine lange Zeit, in einer schnelllebigen Musiklandschaft wäre eine Erinnerungsstätte an den Falken nicht verkehrt – Das Haus hätte man ja schon.
Von Bernhard Baumgartner – Wiener Zeitung