Rückblick: 06.02.1998 – Vor 22 Jahren geschah das Unvorstellbare…

FALCO – Johann „Hans“ Hölzel verstarb heute vor 22 Jahren, am 06. Februar 1998, bei einem Autounfall in seiner „Wahlheimat“, der Dominikanischen Republik. Geschichten über den Unfallhergang gab und gibt es viele, Fakt ist jedoch, dass er vom Parkplatz eines Lokals („Turist Disco“) auf die einzige, stark befahrene Straße fuhr und dabei einen Linienbus übersah. Bei der Kollision mit Falcos Mitsubishi Pajero wurde der Wagen auf ein benachbartes Feld geschleudert, wo Falco unmittelbar darauf – durch zahlreiche innere und äußere Verletzungen – verstarb.

Falcos Leichnam wurde in einer Boeing 767 der „Lauda Air“ – von seinem langjährigen Freund
Niki Lauda († 20.05.2019) persönlich pilotiert – nach Wien überstellt, wo er am 14. Februar 1998 unter Anteilnahme tausender Fans am Wiener Zentralfriedhof zur letzten Ruhe geleitet wurde.

Niki Lauda hatte sich – nach dem tragischen Tod des Popstars – entschlossen, einer neu an die
Lauda Air ausgelieferten „Boeing 737-800“ den Namen des Musikers zu geben:

FALCO.NET LINK:

Lauda Air – Boeing 737-800 auf den Namen „FALCO“ getauft – 1998


 

Es war zur Blütezeit des Pajero V20, Mitte der 1990er Jahre. Ein Pajero, vor allem der V6, war damals DER Geländewagen mit Komfort, Style und Finesse. Meistverkaufter in seiner Klasse und dank geschicktem Product Placements der Firma Denzel in diversen österreichischen Kino- & TV-Filmen.

Auch der heimische Superstar Falco fährt damals aus Überzeugung Pajero und macht kein Geheimnis daraus. Testet für das Wochenmagazin „News“ das Facelift-Modell 1997 (Foto oben links) und ist auf dem rechten Bild – laut einiger Internetquellen – mit seinem eigenen Pajero zu sehen.

Thomas Rabitsch, „Keyborder“ in Falcos Band und heutiger Musikproduzent, in einem Interview für den „Standard“ im Februar 2011 von seiner Zeit „als Beifahrer Falcos“ erzählt:

„Unsere letzte gemeinsame Fahrt war in seinem von ihm hochgeschätzten Mitsubishi Pajero, Ende Dezember 1997.“ Falco hatte den Wagen ein paar Tage später mit dem Schiff in die Dominikanische Republik bringen lassen, dorthin, wo er in der Zwischenzeit lebte (…). „Er sagte, nur in so einem Panzer würde er sich sicher fühlen, weil dort würde jeder ‚glühen wie die g’sengte Sau‘.“

Dass er im Februar 1998 in seinem „Pajero“ lebensgefährlich verunglückte, war letztendlich eine Ironie des Schicksals.

Mit Falco verlor Österreich seinen einzigen Popstar, einen großen und oftmals unverstandenen Künstler, der seiner Zeit häufig voraus war. Sein Leben verlief im Wechsel von Höhen und Tiefen. Die Doppelexistenz der charismatischen arroganten und coolen Kunstfigur Falco und dem sensiblen, ambivalenten Menschen Hans Hölzel forderte ihren Tribut. Die musikalischen Erfolge waren die eine Seite dieses Lebens. Persönliche Krisen, Selbstzweifel, Alkohol, Drogen und wechselnde Beziehungen zu Frauen die andere.

„Ich bewege mich immer auf einem Drahtseil irgendwie, also zwischen Sein und Nichtsein, zwischen Absturz und Aufstieg, dazwischen gibt’s irgendwie nix. Und cool genug bin ich nicht, das so rüberzubringen, dass das einer versteht, dass also das mein Job ist, ein Grenzgänger zu sein, der also durchaus auch immer wieder mit seinem Leben spielt und mit seiner Identität spielt und mit seiner ganzen Aussagekraft, die er hat, ein anderer ist und dann auf einmal wird er der und sagt: ‚Was glauben sie denn überhaupt‘ und das ist zweifelsohne für eine Frau, die sicherlich in anderen Sicherheitsfaktoren denkt und in anderen emotionalen Ebenen denkt, stell ich mir vor, nicht leicht.“

(Falco 1997)

 


Ein Zusammenschnitt der Nachrichten, die am 6. Februar 1998 in den deutschsprachigen TV-Sendern (u.a. ZDF, SAT 1, RTL,…) um die Welt gingen :


 

Quellen:

Falco – Einer von uns (Pajero Beitrag)
Kronen Zeitung