Ein kleiner Ausschnitt aus der Filmproduktion „Geld oder Leber“ – Kinostart 14.08.1986:
MAKING OF & INTERVIEW
Im Sommer 1986, also in diesen Wochen vor 35 Jahren, gab es neben der Festspieltournee noch einen zweiten Schauplatz, der in die Falco-Geschichte einging. Im Juli 1986 wurde in Kärnten der Film „Geld oder Leber!“ gedreht, eine „ulkige“ Komödie unter der Regie von Dieter Pröttel, in der Falco an der Seite von Mike Krüger und Ursela Monn eine Gastrolle spielen durfte, die ihm auf den Leib geschrieben war: nämlich sich selbst:
Gedreht wurde im Juli in Kärnten, vorwiegend in der Gegend um den Wörthersee, sowie auf der Burgruine Finkenstein, wo die legendären Konzert-Aufnahmen entstanden sind, bei denen Falco auf der Bühne des Amphitheaters „The Sound Of Musik“ als Teil der Filmstory performt:
VIDEO-LINK
(Foto: © LISA-Film GmbH)
Der Rest des Films ist, abgesehen von ein paar amüsanten Szenen und ästhetisch netten Aufnahmen, ein unterhaltsamer Reigen voller Situationskomik und Klamauk, in dem es weniger um Inhalte als um leichte Unterhaltung geht. Dabei spielt die Musik eine nicht unbedeutende Rolle. So ist auch der Filmtitel „Geld oder Leber!“ eine Abwandlung des damals erfolgreichen EAV-Albums „Geld oder Leben“ (1985) und dient gemeinsam mit dem EAV-Song „Ba-Ba-Banküberfall“ dem Film als parodistisches Leitmotiv.
Warum sich Falco ausgerechnet in diese Filmkomödie einspannen ließ, beantwortet er in zahlreichen Interviews mit einer klaren Ansage:
„Das war der bestbezahlteste Urlaub meines Lebens.“ (Falco im Sommer 1986)
Im „Making Of“ Video sieht man Falco bei den Dreharbeiten an der Seite von Mike Krüger. Im anschließenden Interview nimmt er zu seiner Gastrolle Stellung.
Im Erfolgsjahr 1986 haben sich für Hans tatsächlich Film-Angebote eingespielt, wovon er eines in mehreren Interviews erwähnt und sich damit einer zur Musik parallel laufenden Film-Karriere durchaus offen zeigte. Im Film „Die Goldmacher“ (geplante Regie: Axel Corti) hätte Hans einen Nazi-Agenten spielen sollen. Die Dreharbeiten wären für 1987 angesetzt gewesen. Dass es nicht dazu kam, lag daran, dass man das Drehbuch nach amerikanischer Manier sosehr umgearbeitet hatte, so dass die Rolle im „Waldheim-Jahr“ (1987) für Falco dann doch ein zu heißes Eisen war.
In späteren Jahren kam noch eine weitere Erkenntnis hinzu, die Falco in einem Interview folgendermaßen auf den Punkt bringt:
„Filmagenturen fingen an, sich für mich zu interessieren, weil sie meinen Namen wollten. Meine Erkenntnis aus der Filmkiste ist, dass ich nicht glaube, ein guter Schauspieler zu sein. Dazu bin zu sehr ein Typ. Mich kann man nur als Falco besetzen.“ (Falco 1990)
In der Pause zu den Dreharbeiten zum Kinofilm entstand dieses Foto auf der Burgruine Finkenstein:
(Foto: © LISA-Film GmbH)
Die Hauptkamera war in einem Hubschrauber, um das Konzert von oben wirkungsvoll aufzunehmen. Einige Male musste wegen des Windes der Hubschrauber seine Positionen ändern. Dann begann das Konzert mit nur einem Zuschauer – der Hauptdarstellerin Ursela Monn.
Später kamen dann die anderen Zuschauer hinzu…
FILM-AUSSCHNITT FALCO
„Geld oder Leber“
Bericht & Redaktion:
Amadea S. Linzer